Publikationen & Kritik

„Luftpost für eine Stelzengängerin. Notate vom Lieben“

Leseprobe

Die Geschichte einer Begegnung. Die Hommage einer Frau an eine Frau. Notate einer Selbsterkundung. Ein Bekenntnis. Einladung zum Gespräch und innerer Monolog. Hohes Lied und Winterreise – ca. 90 Skizzen, literarische Briefe voller Genauigkeit, Sinnlichkeit und Zartheit, eine poetische Studie über die Liebe.

In dem Buch wird in Miniaturen (manchmal Briefen, Filmschnitten oder Gedichten ähnlich) nicht nur das emotionale Erlebnis dargestellt, sondern auch Themen angerissen wie: Begehren im Alter, Notwendigkeit einer neuen Selbstbestimmung bei einer neuen Weise des Liebens, die Frage nach ‚männlich’ und ‚weiblich’ und nicht zuletzt die Bedeutung von Schreiben und Literatur bei all diesen Erfahrungen.

 

 

 

 „Eine Textabfolge, schöner, reicher, und tiefer als jeder Liebesroman es sein könnte. Jede Miniatur ist eine Umkreisung, Einkreisung eines Kerns, der mit Erfahrung und Gefühl zu tun hat. Szenenbilder wie aus einem Film, Szenische Sprachbilder. Man kann, was man zu sagen hat, nicht wählen, es findet einen – diese Erfahrung klingt zwischen den Zeilen.“

(Walle Sayer, Bucheinband)

 

 „’Luftpost für eine Stelzengängerin’ – welch ein besonders schöner, poetischer Titel. Und der Untertitel: ‚Notate vom Lieben’. Notate sind eigentlich Bemerkungen, Notizen und das klingt nach Skizzen, nach Beiläufigem, Unfertigem. Diese ‚Notate vom Lieben’ sind das allerdings gar nicht: spontan hingeschrieben, im Gegenteil: es sind intensivst bearbeitete Texte, eine ‚verdichtete’ Prosa, ‚schwingende Miniaturen’ (Kathrin Schmidt). Daran ist lange gearbeitet worden. Das genaue Formen, Verdichten, ist notwendig, gerade wenn es um etwas so Heikles geht wie die Liebe. Und hier geht es vielleicht für manche um etwas noch Heikleres, jedenfalls weniger geläufiges, die Liebe einer Frau zu einer anderen Frau, das Begehren einer älteren gegenüber einer jüngeren Frau.“

(Irene Ferchl, Einführung zur Buchvorstellung in Stuttgart, 23. 9. 13)

 

 „Es mag schwer sein, über Liebe zu schreiben, diese stärkste Zuneigung einem anderen Menschen gegenüber in sprachliche Bilder zu packen. Tina Stroheker schafft mit „’Luftpost für eine Stelzengängerin’ mehr: Begehren wird in den Kontext gesellschaftlicher Strukturen gesetzt, lesbisches Begehren in Kontext mit der eigenen Identität, die ins Wanken gerät und ein poetisches Coming-Out aufzeichnet. […]

      Die ‚Notate vom Lieben’ sind offene, sehr leidenschaftliche und persönliche Anmerkungen, Erinnerungen und Träume und immer wieder dazwischen geschobene Liebeserklärungen – an die geliebte Frau, an die Liebe! […] In der poetisch dichten Prosa werden nicht nur unterschiedliche Genres angesprochen und vermischt, sondern auch das eigene Ich: Es ist ein selbstreflexives Schreiben, das – auch mithilfe von Reisemetaphern – sich selbst aufspürt und den Text zu ‚Notaten einer Selbsterkundung’ wachsen lässt. Auf diesem Weg kommt Stroheker vom Schreiben über die Liebe zum Schreiben über das Schreiben. ‚Ein fertiger Text kann mir versichern, daß ich noch ich bin, mich mit mir verbinden.’“

(Marlene Haider, in: stichwort, Wien, Newsletter 36/ 2013)

 

 „Die Eislinger Lyrikerin Tina Stroheker ist ein Wagnis eingegangen. […] Sie zeigt viel, ganz nah, und ist doch Lichtjahre entfernt von Exhibitionismus. Kaum dass einem die Worte ins Herz stürzen, finden die Zeilen schon ihr Ende. Die Kürze der poetischen Miniaturen bringt Leichtigkeit in tiefe Gefühle, lässt Raum frei zur Selbsterkundung. […] ‚Luftpost für eine Stelzengängerin’ zeichnet das Suchen von Liebe zwischen zwei Welten nach und ist doch viel mehr als ein Liebesroman. Mit der ihrem literarischen Schaffen eigenen Präzision beschreibt die Autorin eine emotionale Achterbahnfahrt, die keinen Voyeurismus bedient, sondern Freude an sinnlicher Poesie voller Zartheit und Verletzlichkeit schafft.[…] Die literarische Studie über das Lieben lädt zur Auseinandersetzung mit dem Wesentlichen ein – exakt, schonungslos und voller Wärme.

(Andrea Maier, „Momentaufnahmen einer Selbsterkundung“. In: Neue Württembergische Zeitung, Göppingen, 30. 8. 13)

 

 „Dieses Buch macht nicht nur darauf aufmerk­sam, wie verschiebbar die Grenzen zwischen männ­lich und weib­lich doch sind. Es wirft auch die Frage auf, ob es der Lite­ratur wirk­lich guttut, wenn in vielen Ver­lags­häusern die Kennt­nis dar­über, dass es nicht nur Ro­mane und Ge­dichte gibt, abhanden zu kommen scheint. In einer viel­fältigen, regen­bogen­bunten Welt sollte Texten, die aus einer Ver­quickung beider Diszi­plinen hervor­gegangen sind, unbedingt wieder mehr Platz ein­ge­räumt werden. Tina Stroheker und der Verlag Klöpfer&Meyer haben mit ‚Luftpost für eine Stel­len­gängerin’ bewiesen, wie gut dies funktio­nieren kann.“

(Christian Lorenz Müller, „Tina Strohekers Luftpost für eine Stelzengängerin“. In: poetenladen, 10. 10. 13)

 

 „Jede Zeile ein Anruf ins Eigene, um zu hören, wie der Pulsschlag der Liebe ein- und aussetzt. Herzzeilen, wie ich sie gerne lese und nachspüre (auch ins Eigene).“

(José F.A. Oliver, Bucheinband)


„Natürlich war ihr klar, dass ihr neues Buch Wellen schlagen könnte. Gerade in Ulm. Aber indem sie es so offen aussprach, nahm sie der Lesung beim ‚Literarischen Frauenfrühstück’ in der vh sofort alles ungewollt Voyeuristische. […]

      Und es war nicht schwierig, auch nicht peinlich. Es war berührend und bewundernswert.

Berührend, weil Tina Stroheker in ihrem Buch so mutig wie ehrlich, bisweilen auch galgen-humorig den Stationen einer außerehelichen Liebe nachspürt, die ihr Leben eine Zeitlang aus den Angeln hob. Begehren und Lust, Verwirrtheit und Verzweiflung, Schmerz und Wut: Alles Gefühle, die beim Lieben entstehen können und, trotz Strohekers klarem Bekenntnis als Lesbe, letztendlich nicht nach den Merkmalen des Geschlechts fragen
      Bewundernswert, weil Tina Stroheker für ihren Flug in den hochjauchzenden Himmel und todesbetrübten Absturz eine überzeugende, minimalistische Form gefunden hat. Ihre Erinnerungen gerinnen zu knappen, jeden Moment federleicht einfangenden ‚Notaten vom Lieben’, Skizzen in poetisch verdichteter Sprache mit schönen unverbrauchten Bildern von großer Imaginationskraft: Hier sang sich die Lyrikerin aus.“

(Susanne Rudolph, „Tina Strohekers federleichte Notate vom Lieben“. In: Südwestpresse, Ulm, 13. 11. 13)

 

„Wenn Sie ein Buch sehen, auf dem steht: Tina Stroheker – Luftpost für eine Stelzengängerin. Notate vom Lieben, dann wissen Sie: ein sehr lohnendes Buch, das lange bleiben wird!“

(Siegfried Völlger, website Hugendubel.de, 23. 9. 13)

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