Publikationen & Kritik

„Hinter der Stirn den Tod“

Leseprobe

1985 starb die Mutter der Autorin; ihr Sterben und Tod wurden zum Ausgangspunkt für die meisten Gedichte des Bandes, der von Kritikern als einer der wichtigsten von Tina Stroheker eingeschätzt wird. In immer neuen Anläufen umkreist die Autorin das Rätsel des Todes.

 

 

 

 

 

 

 

 „Tina Stroheker […] strebt in vielen ihrer Gedichte vom beschreibenden Bild oder Vorgang zu nachdenklichen Betrachtungen und Feststellungen über das Ich und das Wir, über Mensch und Menschlichkeit. Sie geht behutsam vor, läßt immer wieder Fragen und Offenheiten zu, das Wort vielleicht spielt in den Texten eine Rolle oder Formulierungen, die unausgesprochen zu Fragen und einem Vielleicht werden.“

(Fritz Deppert, „Vom Literarischen März zum literarischen Herbst“. In: Darmstädter Echo, 5. 12. 87)

 

 

„Sie haben mich wieder mit ihren diffizilen, sehr ernsten, Ihren schwebenden Gedichten überrascht. Einige - darf ich sagen - beben vor Sensitivität. Sie gehen Ihren hochsensiblen Weg.“

(Karl Krolow, Brief  an die Autorin, 8. 11. 1987)

 

 

 „Hier wird nicht ein Allerweltsschmerz, der abstrakt bliebe, zum fatalen Gegenstand des Gedichts, sondern es selbst ist dem Tod auf der Spur, indem es ihn da, wo er sichtbar wird, verfolgt und seine Zeichen liest. Eine Chronologie von Sterben und Tod wird da geschrieben; das Persönliche ist zugleich das Allgemeine: mit-geteilte Abgründe.“

(Arnold Stadler, in: Lesezeichen/ SDR 2, 22. 9. 88)

 

 

„Mich haben die Gedichte, die Tina Stroheker – nein, nicht über, sondern – von  ihrer kranken, sterbenden, toten Mutter geschrieben hat, am nachhaltigsten berührt, bewegt, beeindruckt. So innig direkt, so kunstlos schön, so fassungslos betroffen und so gefaßt traurig habe ich in der neuen Literatur keinen Autor über den Tod, über eine Tote klagen hören.“

(Günther Schloz, Laudatio zum Stuttgarter Literaturpreis, 17. 5. 1993)

Zurück